Wie schütze ich meinen Hund vor Leishmaniose?

Leishmaniose ist eine Infektionskrankheit, die meist über die Sandmücke übertragen wird. Die weiblichen Mücken sind da wesentlich aktiver als die männlichen und das auch noch zu bestimmten Zeiten. Wer einen Urlaub mit seinem Hund plant, sollte sich der Tatsache einer möglichen Infektion bewusst sein und entsprechende Vorbereitungen treffen. Leishmaniose beim Hund kann vorbeugend bekämpft werden, indem man sich darüber im Klaren ist, dass nach Sonnenuntergang, und zwar ziemlich genau nach einer Stunde, die ersten fiesen Mücken munter werden. Der Hund sollte daher nicht im Freien schlafen oder sich dort aufhalten. Sinken die Nachttemperaturen im Urlaubsland auf mindestens 20 Grad Celsius wird es richtig riskant. Ab Mitte Mai bis etwa Ende Oktober ist die Zeit der Infektion mit Leishmaniose besonders groß. Jeder Hundebesitzer sollte sich daher vor dem Urlaub genau erkundigen, zu welcher Zeit welche Temperaturen vor Ort herrschen. Ab Mitte August bis etwa Ende September sollte man lieber generell darauf verzichten mit dem Hund einen Hundeurlaub in wärmeren Gefilden zu unternehmen.

Urlaub mit dem Hund am Mittelmeer
Sind in dem Land des geplanten Urlaubes Leishmaniose-Fälle bekannt - beim Hund wie auch beim Menschen - sind extreme Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Die Sandmücke ist sehr klein und leicht und fliegt daher nicht zu Zeiten mit Windaufkommen. An Stränden oder Küstengebieten ist sie so gut wie gar nicht vorhanden. Geht man jedoch tiefer in das Land hinein, sind diese durchaus vorhanden und dann auch bei absoluter Windstille. Die Fluggeschwindigkeit einer Sandmücke liegt bei etwa 80 Zentimeter pro Sekunde, doch höher als zwei Meter fliegen sie nicht. Wer also die Möglichkeit hat eine Ferienwohnung beispielsweise in einem höheren Stockwerk zu mieten, kann mit seinem Hund beruhigt auch bei offenem Fenster schlafen. Eine Moskitogaze sollte dennoch gespannt werden und vor allem, wenn man in einer ebenerdigen Wohnung untergebracht ist. Bei der Auswahl eines Moskitonetzes sollte auf eine Naturfaser zurückgegriffen werden, damit eine Imprägnierung mit Abwehrmitteln aufgetragen werden kann.

Der Weg der Sandmücke

Die Sandmücke orientiert sich in der Nacht optisch. Sie hat sehr große Augen und reagiert daher besonders auf Licht im Bereich gelb-orange. Eine normale Glühlampe erzeugt genau diesen Wellenbereich, den die Sandmücke wahrnehmen kann. Sind solche Lampen vorhanden, sollte ein Austausch vorgenommen werden. Am besten eigenen sich Energiesparlampen, Quarzlampen oder Neonlampen. Dadurch wird diese künstlich erzeugte Anlockung verhindert. Neben diesen Maßnahmen, die hier auf Leishmaniose-hund.de geschildert werden, sind auch spezielle Präparate im Handel erhältlich, die für einen kurzfristigen Schutz sorgen können. „Anti-Phlebotome“ für Hunde beispielsweise wirkt für etwa vier Stunden. Es kann in jeder Apotheke gekauft werden und sollte in dem Reisegepäck für den Hund nicht fehlen.
Weitere Eigenschaften der Sandmücken sind, dass sie ihre Opfer nur anfliegen, wenn diese schlafen. Zum Blutsaugen benötigt sie bis zu 5 Minuten und die möchte sie ungestört erleben. Der Stich an sich ist relativ schmerzhaft. Bei einem erwachsenen Hund wird die Mücke auf dem Rücken landen und dann Richtung Kopf wandern, um sich an den Augenlidern oder dem Nasenansatz zu laben. Bei Welpen sucht sich die Mücke auch gern den Genitalbereich oder die Bauchseite aus. Wenn man sich darüber im Klaren ist, können die entsprechenden prophylaktischen Schutzmaßnahmen an diesen Stellen aufgetragen werden. Der Schutz des Hundes gegen Leishmaniose ist damit eigentlich bereits sehr gut vorbereitet.

Protectorband anlegen und Arzt kontaktieren

In Gebieten, bei denen das Infektionsrisiko mit Leishmaniose höher liegt, werden die bereits genannten Präventivmaßnahmen nicht ausreichen. Hier sollte eine tägliche Imprägnierung erfolgen, gerade wenn man sich in Waldrandlage befindet beziehungsweise vom Strand weit entfernt ist. Ein entsprechendes Hundehalsband, welches gegen die Sandmücke als wirksam eingestuft ist, sollte angelegt werden. Bewährt hat sich hierfür das „Scalibor Protectorband“ In diesem ist Deltamethrin enthalten und sollte bereits zwei Wochen vor dem Urlaubsstart angelegt werden, damit sich der Wirkstoff entfalten kann. Doch dieses Halsband kann noch mehr. Nicht nur dass es bis zu einem Jahr Wirkung zeigt, es ist gleichzeitig auch gegen Flöhe und Zeckenbisse geeignet. Wird die Leishmaniose bei einem importierten Hund, der aus dem Mittelmeergebiet stammt, nachgewiesen, muss auch hier dieses Halsband angelegt werden, besonders wenn dieser in Baden-Württemberg oder Bayern leben soll, denn in diesen Bundesländern sind bereits die ersten Fälle von Leishmaniose beim Hund bekannt geworden. Tierärzte verschreiben oftmals das Protectorhalsband oder haben es sogar in ihrem Sortiment. Bevor es also in den Urlaub geht, sollte dieser mindestens drei Wochen vorher aufgesucht werden. Sofort nach der Rückkehr sollte ein weiterer Termin wahrgenommen werden, damit eine Infektion durch einen Labortest ausgeschlossen werden kann. Sollten sich Symptome, wie unerklärlicher Durchfall, Haarausfall oder gar geschwollene Lymphe zeigen, ist der Tierarzt sofort aufzusuchen, denn das sind sehr sichere Anzeichen für eine Leishmaniose beim Hund.

Impfung gegen Leishmaniose

Dem Unternehmen VIRBAC ist es gelungen einen Impfstoff gegen Leishmaniose zu entwickeln. Erfahren Sie mehr unter Leishmaniose Impfung

Autor: Fritz Gehrmann

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